Schritt 5 - Welche Installationsklasse ist am besten für Sie geeignet?

In der Regel installieren Sie Red Hat Linux auf einer oder mehreren neu eingerichteten Partitionen der Festplatte oder über eine bereits vorhandene Version von Linux.

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Wenn Sie Red Hat Linux über eine bereits vorhandene Version von Linux (einschließlich Red Hat Linux) installieren wollen, bleiben nicht alle Informationen (Dateien und Daten) der früheren Installation erhalten. Sichern Sie deshalb alle wichtigen Dateien! Wenn Sie die Daten auf Ihrem vorhandenen System erhalten möchten, sollten Sie entweder Ihre Daten sichern oder ein Upgrade Ihres Systems vornehmen.

Red Hat Linux stellt verschiedene Installationstypen zur Verfügung:

Workstation

Wenn Sie neu in der Linux-Welt sind und Linux zum ersten Mal verwenden, ist eine Workstation-Installation für Sie die geeignete Installationsklasse. Indem Sie einige Fragen zur Installation beantworten, wird die Installation in kürzester Zeit ausgeführt sein!

Server

Wenn Sie Ihr System als Linux-basierten Server verwenden und Ihr System nicht zu sehr benutzerkonfigurieren möchten, ist eine Server-Installation für Sie die geeignete Installationsklasse.

Laptop

Die Laptop-Installation wurde entwickelt, um das Installieren von Red Hat Linux auf einem Laptop zu erleichtern. Diese Art der Installation ähnelt sehr der Workstation-Installation, wobei alle relevanten Pakete geliefert werden. Diese Installationsklasse stellt eine automatisierte Installationsumgebung zur Verfügung.

Benutzerdefiniert

Die benutzerdefinierte Installation bietet Ihnen eine größtmögliche Flexibilität während der Installation. Sie können u.a. wählen, welches Partitionierungsschema Sie verwenden und welche Pakete Sie installieren möchten. Die benutzerdefinierte Installation ist besonders für Anwender geeignet, die bereits mit Installationen von Red Hat Linux vertraut sind und vollkommen flexibel bleiben möchten.

Upgrade

Falls bereits eine Red Hat Linux Version (3.0.3 oder höher) auf Ihrem System vorhanden ist und Sie Ihr System mit den neuesten Paketen und Kernel-Versionen aktualisieren möchten, ist ein Upgrade für Sie die geeignete Lösung.

AnmerkungBitte beachten
 

Die benutzerdefinierte Installation ist die flexibelste Installationsklasse. Die Workstation- und Serverinstallation führen für Sie den Installationsprozess durch und lassen dabei bestimmte Schritte aus, bei diesen Installationsklassen können Sie jedoch, wenn Sie möchten, Ihre Laufwerke während der Installation manuell partitionieren.

Diese Klassen bieten Ihnen sowohl die Möglichkeit, den Installationsprozess zu vereinfachen (unter potentiellem Verlust der Konfigurationsflexibilität) als auch, die Flexibilität durch einen etwas komplexeren Installationsprozess zu erhöhen. Um zu entscheiden, welche Klasse für Sie die geeignete Lösung ist, sollten Sie sich die einzelnen Klassen genauer anschauen.

AnmerkungBitte beachten
 

Auch bei einer partitionslosen Installation müssen Sie auswählen, welche Installationsklasse Sie verwenden möchten. Im Gegensatz zur herkömmlichen Installationsmethode müssen Sie sich allerdings in diesem Fall keine Sorgen machen, dass Daten auf Ihrem System gelöscht werden könnten, denn bei dieser Installationsmethode werden keine vorhandenen Partitionen gelöscht.

Workstation-Installation

Die Workstation-Installation installiert gemäß Ihrer Auswahl die GNOME- oder KDE-Benutzeroberfläche oder beides und das X Window System. Sie ist daher für neue Anwender besonders geeignet

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Eine Workstation-Installation ist nicht geeignet, um ein Dual-Boot-System mit Windows NT als zweitem Betriebssystem einzurichten. Wenn Sie Linux auf diese Weise installieren, können Sie Windows NT anschließend nicht mehr booten. LILO überschreibt den Bootloader von NT, und daher lässt sich NT nicht mehr starten. Sie müssen eine benutzerdefinierte Installation durchführen und LILO so konfigurieren, dass er nicht im Master Boot Record (MBR) installiert wird.

Um eine Dual-Boot-Umgebung auf einem System zu erstellen, das bereits NT verwendet, müssen Sie LILO im ersten Sektor der Root- Partition und nicht im MBR installieren. Um LILO vom ersten Sektor der Root-Partition aus booten zu können, müssen Sie eine Bootdiskette erstellen und den Loader von NT entsprechend konfigurieren.

Mehr Informationen zum Einrichten von LILO und NT erhalten Sie unter: http://www.linuxdoc.org/HOWTO/mini/Linux+NT-Loader.html

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Bei einer Workstation-Installation werden alle Informationen auf allen vorhandenen Linux-Partitionen auf allen Festplatten in Ihrem System gelöscht.

Bei einer Workstation-Installation muss mindestens folgender Festplattenplatz zur Verfügung stehen:

Falls Sie alle Paketgruppen (z.B. GNOME ist eine Paketgruppe) und zusätzlich einzelne Pakete auswählen, sollten Sie 1,5 GB oder mehr Speicherplatz besitzen. Wenn Sie diesen großzügigen Speicherplatz Speicherplatz zur Verfügung stellen, haben Sie bei Bedarf Platz für zusätzliche Daten.

AnmerkungBitte beachten
 

Im Gegensatz zu früheren Workstation-Installationen wird unter Red Hat Linux 7.1 jetzt der Netzwerk-Daemon xinetd (inet-Service) nicht mehr installiert. Durch den Verzicht auf xinetd erhalten Sie ein besonders sicheres System, auf dem jedoch Netzwerkdienste wie finger, telnet, talk und FTP nicht aktiv sind. [1] Wenn Sie diese Dienste benötigen, sollten Sie eine Installation der Klassen Server oder Benutzerdefiniert auswählen.

Wie sich eine Workstation-Installation auswirkt

Wenn Sie die Option zur automatischen Partitionierung auswählen, werden bei einer Workstation-Installation alle Linux-Partitionen auf allen installierten Festplatten gelöscht (und der gesamte unpartitionierte Festplattenplatz wird genutzt), um die folgenden Partitionen zu erstellen:

  • eine Swap-Partition mit 64 MB.

  • eine 16 MB große (und als boot gemountete) Partition, in der sich der Linux-Kernel und die zugehörigen Dateien befinden.

  • eine Root-Partition unterschiedlicher Größe (die als / gemountet wurde), in der alle anderen Dateien gespeichert werden (die genaue Größe dieser Partition hängt von Ihrem verfügbaren Festplattenplatz ab).

Server-Installation

Wenn Sie Ihr System als Linux-basierten Server verwenden und Ihr System nicht zu sehr benutzerdefinieren möchten, ist eine Server-Installation für Sie die geeignete Installationsklasse.

Bei einer Server-Installation muss folgender Festplattenplatz zur Verfügung stehen:

Falls Sie alle Paketgruppen und zusätzlich einzelne Pakete auswählen, sollten Sie 1,2 GB oder mehr Speicherplatz besitzen. Wenn Sie diesen großzügigen Speicherplatz zur Verfügung stellen, haben Sie bei Bedarf Platz für zusätzliche Daten.

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Bei einer Server-Installation werden alle Partitionen (Linux und Nicht-Linux) auf allen Festplatten in Ihrem System gelöscht.

Wie sich eine Server-Installation auswirkt

Bei einer Server-Installation wird das X Window System nicht konfiguriert und keine der GUIs wird beim Booten des Systems geladen, solange Sie die relevanten Pakete bei der Paketauswahl nicht selektiert haben. Bei der automatischen Partitionierung löscht das Installationsprogramm alle Daten auf allen Partitionen und partitioniert Ihre Festplatte für die neue Version.

Wenn Sie sich für das automatische Partitionieren entscheiden, werden bei der Server-Installation ALLE vorhandenen Partitionen auf ALLEN installierten Festplatten gelöscht. Wählen Sie diese Installationsklasse nur, wenn Sie sicher sind dass Sie nichts speichern wollen! Nach Abschluss der Installation sind folgende Partitionen vorhanden:

  • eine 256 MB Swap Partition

  • eine 256 MB Partition (gemountet als /)

  • eine Partition von mindestens 512 MB (gemountet als /usr)

  • eine Partition von mindestens 512 MB (gemountet als /home)

  • eine 256 MB Partition (gemountet als /var)

  • eine 16 MB Partition (gemountet als /boot), in der sich der Linux-Kernel und die zugehörigen Dateien befinden

Aus diesem Festplattenpartitionierungsschema resultiert eine recht flexible Dateisystemkonfiguration für die meisten Aufgaben eines Servers.

Laptop-Installation

Bei einer Laptop-Installation werden je nach Ihrer Auswahl die GNOME oder KDE Desktop-Umgebung oder beide und das X Window System installiert.

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Wenn Sie die Festplatte für Linux und Windows NT gemeinsam nutzen möchten, dürfen Sie diese Methode nicht verwenden, da Windows NT sonst nicht mehr gestartet werden kann. LILO überschreibt den Bootloader von NT, und Sie können NT nicht mehr booten. Wenn Sie also bei der Installation von Red Hat Linux möchten, dass die Festplatte gemeinsam mit NT genutzt werden soll, müssen Sie eine benutzerdefinierte Installation durchführen und LILO so konfigurieren, dass er nicht im Master Boot Record (MBR) installiert wird.

Um eine Dual-Boot-Umgebung auf einem System zu erstellen, das bereits NT verwendet, müssen Sie LILO im ersten Sektor der Root- Partition und nicht im MBR installieren. Um LILO vom ersten Sektor der Root-Partition aus booten zu können, müssen Sie eine Bootdiskette ertellen und den Loader von NT entsprechend konfigurieren.

Mehr Informationen zum Einrichten von LILO und NT erhalten Sie unter: http://www.linuxdoc.org/HOWTO/mini/Linux+NT-Loader.html

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Bei einer Laptop-Installation werden alle Informationen auf allen vorhandenen Linux- Partitionen auf allen Festplatten in Ihrem System gelöscht.

Bei einer Laptop-Installation muss mindestens folgender Festplattenplatz zur Verfügung stehen.

Falls Sie alle Paketgruppen (z.B. GNOME ist eine Paketgruppe) und zusätzlich einzelne Pakete auswählen, sollten Sie 1,7 GB oder mehr Speicherplatz besitzen. Wenn Sie diesen großzügigen Speicherplatz zur Verfügung stellen, haben Sie bei Bedarf Platz für zusätzliche Daten.

Wie sich eine Laptop-Installation auswirkt

Wenn Sie die Option zur automatischen Partitionierung auswählen, werden bei einer Laptop-Installation alle Linux-Partitionen auf allen installierten Festplatten gelöscht (und der gesamte unpartitionierte Festplattenplatz wird genutzt), um die folgenden Partitionen zu erstellen:

  • eine 64 MB Swap-Partition.

  • eine 16 MB große (und als boot gemountete) Partition, in der sich der Linux-Kernel und die zugehörigen Dateien befinden.

  • eine Root-Partition unterschiedlicher Größe (gemountet als /), in der alle anderen Dateien gespeichert werden (die genaue Größe dieser Partition hängt von Ihrem verfügbaren Festplattenplatz ab).

Bei dieser Installation werden alle vorhandenen Linux-Partitionen auf allen Festplatten in Ihrem System gelöscht. Nicht-Linux-Partitionen bleiben erhalten.

Eine Laptop-Installation installiert gemäß Ihrer Auswahl die GNOME- oder KDE-Benutzeroberfläche oder beides und das X Window System.

AnmerkungBitte beachten
 

Wenn Sie eine Red Hat Linux 7.1 Laptop-Installation durchführen, wird der Netzwerk-Dämon xinetd (inet-Service) nicht installiert. Durch den Verzicht auf xinetd erhalten Sie ein besonders sicheres System, auf dem jedoch Netzwerkdienste wie finger, telnet, talk und FTP nicht aktiv sind. [2] Wenn Sie diese Dienste benötigen, sollten Sie eine Installation der Klassen Server oder Benutzerdefiniert auswählen.

benutzerdefinierte Installation

Die benutzerdefinierte Installation ist die flexibelste Installationsklasse. Die Workstation- und Serverinstallation führen Sie automatisch durch den Installationsprozess und lassen dabei bestimmte Schritte aus. Bei einer benutzerdefinierten Installation müssen Sie festlegen, wie der Festplattenplatz zu partitionieren ist. Sie haben die vollständige Kontrolle darüber, welche Pakete auf Ihrem System installiert werden sollen. Es liegt in Ihrem Ermessen, ob Sie LILO (LInux LOader) zum Booten Ihres Systems verwenden möchten. Wenn Sie jedoch noch keine Erfahrung im Umgang mit Linux haben, sollten Sie die benutzerdefinierte Installation nicht wählen.

Bei einer benutzerdefinierten Installation muss mindestens folgender Festplattenplatz zur Verfügung stehen:

Wie sich eine benutzerdefinierte Installation auswirkt

Wie bereits der Name vermuten lässt, zeichnet sich benutzerdefinierte Installation durch ihre Felxibilität aus. Bei dieser Installation können Sie die Festplattenpartitionierung festlegen. Sie haben die vollständige Kontrolle darüber, welche Pakete auf Ihrem System installiert werden sollen. Es liegt in Ihrem Ermessen, ob Sie LILO (LInux LOader) zum Booten Ihres Systems verwenden möchten.

Die folgende Liste kann Ihnen helfen, die für Ihre Bedürfnisse am besten geeignete Installationsklasse zu wählen. Wenn Sie die Befürchtung haben, dass bei der Durchführung aller Aufgaben in der Liste Probleme auftreten könnten, sollten Sie die benutzerdefinierte Installation nicht durchführen, ohne vorher dieses Handbuch gelesen und alle Fragen geklärt zu haben.

  • Pakete auswählen und installieren — Dieser Schritt wird durchgeführt, nachdem Ihre Partitionen konfiguriert und zum Formatieren ausgewählt wurden. Sie können Paketgruppen, einzelne Pakete oder eine Kombination aus beiden auswählen. Sie können sich auch dafür entscheiden, Alles zu installieren.

  • Konfigurieren von LILO — Bei einer benutzerdefinierten Installation können Sie entscheiden, wo LILO installiert werden soll: entweder im Master-Boot-Record (MBR) oder im ersten Sektor Ihrer Root-Partition. Sie können sich aber auch dafür entscheiden, LILO nicht zu installieren.

  • Konfiguration zur Authentifizierung — Während einer benutzerdefinierten Installation können Sie mithilfe der Konfiguration der Authentifizierung Passwörter für das Netzwerk einstellen.

Wenn Sie die Option zur automatischen Partitionierung auswählen, werden bei einer benutzerdefinierten Installation alle Linux-Partitionen auf allen installierten Festplatten gelöscht (und der gesamte unpartitionierte Festplattenplatz wird genutzt), um die folgenden Partitionen zu erstellen:

  • eine 64 MB Swap Partition.

  • eine 16 MB große (und als boot gemountete) Partition, in der sich der Linux-Kernel und die zugehörigen Dateien befinden.

  • eine Root-Partition unterschiedlicher Größe (gemountet als /), in der alle anderen Dateien gespeichert werden (die genaue Größe dieser Partition hängt von Ihrem verfügbaren Festplattenplatz ab).

Aktualisieren des Systems

Beim Aktualisieren von Red Hat Linux 3.0.3 (oder höher) werden nicht alle Daten gelöscht. Das Installationsprogramm aktualisiert den modularen Kernel der Version 2.2.x und die derzeit auf Ihrem System vorhandenen Software-Pakete. Unter Kapitel 4 und Anhang A erhalten Sie weitere Informationen.

Fußnoten

[1]

Das bedeutet, dass Sie zwar beispielsweise mit telnet auf andere Systeme zugreifen können, andererseits aber der Zugriff mit telnet auf Ihr System von außen nicht möglich ist.

[2]

Das bedeutet, dass Sie zwar beispielsweise mit telnet auf andere Systeme zugreifen können, andererseits aber der Zugriff mit telnet auf Ihr System von außen nicht möglich ist.