Red Hat Linux 7.1: Das Offizielle Red Hat Linux Handbuch Benutzerdefinierte Konfiguration | ||
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Zurück | Kapitel 11 Apache-Konfiguration | Vor |
Nach der Definition des Servernamens, der Webmaster E-Mail-Adresse und der Verfügbaren Adressen klicken Sie auf Virtual Hosts und anschließend auf Edit Default Settings. Das in Abbildung 11-3 gezeigte Fenster erscheint. Konfigurieren Sie hier die Standardeinstellungen Ihres Web-Servers. Wenn Sie einen virtuellen Webserver konfigurieren, dann wird den Einstellungen dieses Rechners Priorität eingeräumt. Für eine Anweisung, die nicht in den Einstellungen des virtuellen Webservers definiert ist, wird der standardmäßige Wert verwendet.
Die standardmäßgien Werte für Directory Page Search List und Error Pages gelten für die meisten Server. Wenn Sie sich jedoch nicht sicher sind, ändern Sie diese Einstellungen grundsätzlich nicht.
Die Einträge in der Directory Page Search List definieren die Anweisung DirectoryIndex. Der Befehl DirectoryIndex ist die standardmäßige Seite, die vom Server verwendet wird, wenn ein Benutzer den Index eines Verzeichnisses anfordert und hierfür (/) am Ende des Verzeichnisnamens angibt.
Wenn ein Benutzer beispielsweise die Seite http://your_domain/this_directory/ sucht, wird entweder die Seite DirectoryIndex - wenn vorhanden - oder eine vom Server erstellte Verzeichnisliste aufgerufen. Der Server wird versuchen, eine der Dateien der Anweisung DirectoryIndex zu finden und das erste Ergebnis angeben. Wenn der Server keine solche Dateien findet und wenn OptionsIndexes für dieses Verzeichnis eingestellt wurde, wird er eine Liste der Unterverzeichnisse und Dateien dieses Verzeichnisses im HTML-Format erstellen und zurücksenden.
Verwenden Sie Error Code, um Apache so zu konfigurieren, dass das Tool den Client an eine lokale oder externe URL umleitet, wenn ein Problem oder Fehler auftritt. Diese Option entspricht der Anweisung ErrorDocument. Wenn ein Problem oder Fehler auftritt, während der Client versucht, eine Verbindung zum Apache Web-Server herzustellen, wird standardmäßig eine kurze Fehlermeldung in der Spalte Error Code angezeigt. Wenn Sie diese standardmäßige Konfiguration überschreiben möchten, wählen Sie den Fehlercode und klicken Sie auf Edit. Wählen Sie Default, um die standardmäßige Kurzmeldung anzuzeigen. Wählen Sie URL, um den Client an eine externe URL umzuleiten, und geben Sie eine vollständige URL einschließlich http:// im Feld Location ein. Wählen Sie File, um den Client auf eine interne URL umzuleiten, und geben Sie eine Datei unter dem Dokument-Root für den Web-Server ein. Die Speicherstelle muss mit einem (/) beginnen und sich auf den Dokument-Root beziehen.
Um zum Beispiel einen 404 Not Found Fehlercode auf eine Web-Seite umzuleiten, die Sie in einer Datei mit dem Namen 404.html erstellt haben, kopieren Sie 404.html in DocumentRoot/errors/404.html. In diesem Fall ist DocumentRoot das von Ihnen definierte Dokument-Root Verzeichnis (Standard: /var/www/html). Wählen Sie anschließend File als Verhalten für den Fehlercode 404 - Not Found und geben Sie /errors/404.html als Location an.
Im Menü Default Error Page Footer können Sie eine der folgenden Optionen wählen:
Show footer with email address — Standardmäßige Apache-Fußzeile am Ende aller Fehlerseiten zusammen mit der E-Mail-Adresse des Website-Maintainers unter der Anweisung ServerAdmin anzeigen. Weitere Informationen über die Konfiguration der ServerAdmin-Anweisung finden Sie unter Abschnitt namens Allgemeine Optionen.
Show footer — Apache-Fußzeile am Ende der Fehlerseiten anzeigen.
No footer — Keine Fußzeile am Ende der Fehlerseiten anzeigen.
Standardmäßig schreibt Apache das Übertragungsprotokoll in die Datei /var/log/httpd/access_log und das Fehlerprotokoll in die Datei /var/log/httpd/error_log.
Das Übertragungsprotokoll enthält eine Liste aller Versuche, eine Verbindung zum Web-Server herzustellen. In diesem Protokoll werden die IP-Adresse des entsprechenden Clients sowie das Datum und die Uhrzeit des Verbindungsversuchs und die Datei des Web-Servers aufgezeichnet, nach der gesucht wird. Geben Sie den Namen des Pfads und der Datei ein, in der diese Informationen gespeichert werden sollen. Wenn der Name des Pfads und der Datei nicht mit (/) beginnt, bezieht sich der Pfad auf das konfigurierte Server-Rootverzeichnis. Diese Option entspricht der Anweisung TransferLog.
Sie können ein benutzerdefiniertes Protokollformat wie folgt konfigurieren: markieren Sie Use custom logging facilities und geben Sie eine individuell definierte Protokoll-Zeichenkette in das Feld the Custom Log String ein. Auf diese Weise wird die Anweisung LogFormat konfiguriert. Weitere Informationen über das Format dieser Anweisung finden Sie unter http://httpd.apache.org/docs/mod/mod_log_config.html#formats.
Das Fehlerprotokoll enthält eine Liste aller aufgetretenen Serverfehler. Geben Sie den Namen des Pfads und der Datei ein, in der diese Informationen gespeichert werden sollen. Wenn der Name des Pfads und der Datei nicht mit (/) beginnt, bezieht sich der Pfad auf das konfigurierte Server-Rootverzeichnis. Diese Option entspricht der Anweisung ErrorLog .
Stellen Sie anhand des Menüs Log Level ein, wie umfassend die Fehlermeldungen des Fehlerprotokolls ein sollen. Mögliche Einstellungen (von wenig umfassend bis sehr umfassend) sind emerg, alert, crit, error, warn, notice, info oder debug. Diese Option entspricht der Anweisung LogLevel .
Der im Reverse DNS Lookup gewählte Wert definiert die Anweisung HostnameLookups. Wenn Sie No Reverse Lookup wählen, wird der Wert auf "Off" gesetzt, durch die Auswahl von Reverse Lookup dagegen auf "On". Wenn Sie Double Reverse Lookup wählen, wird der Wert auf "Double" gesetzt.
Mit Reverse Lookup löst Ihr Server die IP-Adresse für jede Verbindung, die ein Dokument von Ihrem Web-Server anfordert, automatisch auf. Das Auflösen der IP-Adresse bedeutet, dass Ihr Server eine oder mehrere Verbindungen zu DNS herstellt, um den Rechnernamen zu ermitteln, der einer bestimmten IP-Adresse entspricht.
Wenn Sie Double Reverse Lookup wählen, führt Ihr Server einen doppelt-umgekehrten DNS aus. Mit anderen Worten: nach nach einem umgekehrten Lookup wird ein Vorwärts-Lookup ausgeführt. Mindestens eine der IP-Adressen im Vorwärts-Lookup muss der Adresse des ersten umgekehrten Lookups entsprechen.
Im Allgemeinen sollten Sie diese Option auf No Reverse Lookup belassen, da die DNS-Anforderungen Ihren Server zusätzlich belasten und ihn unter Umständen langsamer machen. Wenn Ihr Server ausgelastet ist, kann die Wirkung der Einstellung von HostnameLookups ziemlich deutlich spürbar sein.
Umgekehrte und doppelt-umgekehrte Lookups sind auch für das Internet insgesamt von Bedeutung. Die einzelnen Verbindungen für das Heraussuchen des Rechnernamens addieren sich. Deshalb ist es sowohl für Ihren Server als auch für das Internet insgesamt von Vorteil, die Einstellung auf No Reverse Lookup zu belassen.
Apache kann das mod_env Modul verwenden, um die Umgebungsvariablen zu definieren, die auf die CGI-Skripten und SSI- Seiten übertragen werden. Konfigurieren Sie die Anweisungen für dieses Apachemodul mithilfe der Seite Environment Variables.
Mithilfe des Abschnitts Set for CGI Scripts stellen Sie die Umgebungsvariable ein, die auf CGI-Skripte und SSI- Seiten übertragen wird. Stellen Sie die Variable MAXNUM zum Beispiel auf 50 ein. Klicken Sie auf die Schaltfläche Add im Abschnitt Set for CGI Script (siehe Abschnitt namens Umgebungsvariablen) und geben Sie MAXNUM im Textfeld Environment Variable und 50 im Textfeld Value to set ein. Klicken Sie anschließend auf OK. Der Abschnitt Set for CGI Scripts konfiguriert die Anweisung SetEnv.
Verwenden Sie Pass to CGI Scripts, um den Wert der Umgebungsvariable zu übertragen, als Apache zum ersten Mal für die CGI-Skripten gestartet wurde. Geben Sie den Befehl env am Shell Prompt ein, um diese Variable anzuzeigen. Klicken Sie auf Add im Abschnitt Pass to CGI Scripts und geben Sie den Namen der Umgebungsvariable in das entsprechende Dialogfeld ein. Klicken Sie auf OK. Der Abschnitt Pass to CGI Scripts konfiguriert die Anweisung PassEnv.
Wenn Sie eine Umgebungsvariable entfernen möchten, so dass der Wert nicht auf CGI-Skripten und SSI-Seiten übertragen wird, verwenden Sie den Abschnitt Unset for CGI Scripts. Klicken Sie in diesem Abschnitt auf Add und geben Sie den Namen der Variable ein, die Sie entfernen möchten. Diese Option entspricht der Anweisung UnsetEnv.
Verwenden Sie die Seite Directories, um die Optionen für bestimmte Verzeichnisse zu konfigurieren. Diese Option entspricht der Anweisung <Directory>.
Klicken Sie auf Edit am rechten oberen Bildschirmrand, um die Default Directory Options für alle Verzeichnisse zu konfigurieren, die nicht in der angezeigten Directory Liste angegeben sind. Die von Ihnen gewählten Optionen sind als Options directive in <Directory> aufgelistet. Sie können folgende Optionen konfigurieren:
ExecCGI — Ausführung von CGI-Skripten zulassen. Diese Skripten werden nicht ausgeführt, wenn diese Option nicht ausgewählt wurde.
FollowSymLinks — Zulassen, dass symbolischen Verknüpungen gefolgt wird.
Includes — Serverseitige Includes zulassen.
IncludesNOEXEC — Serverseitige Includes zulassen, aber #exec und #include in den CGI-Skripten deaktivieren.
Indexes — Eine formatierte Liste des Verzeichnisinhalts anzeigen, wenn kein DirectoryIndex (wie index.html) im angeforderten Verzeichnis vorhanden sind.
Multiview — Inhaltsbezogene Mehrfachanzeigen unterstützen. Diese Option ist standardmäßig deaktiviert.
SymLinksIfOwnerMatch — Symbolischen Verknüpfungen nur dann folgen, wenn die Zieldatei oder das Verzeichnis den gleichen Besitzer wie die Verknüpfung aufweist.
Klicken Sie auf Add neben Directory, um die Optionen für bestimmte Verzeichnisse zu bestimmen. Es erscheint das in Abbildung 11-7 gezeigte Fenster. Geben Sie das Verzeichnis, das konfiguriert werden soll, im Textfeld Directory am unteren Rand des Fensters an. Wählen Sie die Optionen in der rechts aufgeführten Liste und konfigurieren Sie Anweisung Order anhand der links aufgeführten Optionen. Die Auftragsanweisung steuert den Auftrag, in dem die Anweisungen zum Zulassen und Verweigern bewertet werden. In den Textfeldern Allow hosts from und Deny hosts from können Sie Folgendese angeben:
Alle Rechner zulassen — Geben Sie all ein, um den Zugriff auf alle Rechner zuzulassen.
Teilweiser Domänenname — Alle Rechner zulassen, deren Namen mit der angegebenen Zeichenkette übereinstimmen.
Vollständige IP-Adresse — Zugriff auf eine bestimmte IP-Adresse zulassen.
Ein Unternetz — zum Beispiel 192.168.1.0/255.255.255.0
Eine Netzwerk-CIDR-Angabe — zum Beispiel 10.3.0.0/16
Wenn Sie Let .htaccess files override directory options markieren, erhalten die Konfigurationsanweisungen in der Datei .htaccess Priorität.