openSUSE Leap 15.2

Versionshinweise

openSUSE Leap ist ein freies und Linux-basiertes Betriebssystem für Ihren PC,
Laptop oder Server. Sie können im Internet surfen, Ihre E-Mails und Fotos
verwalten, Büroarbeiten erledigen, Videos oder Musik abspielen und eine Menge
Spaß haben!

Mitwirkender: Ãœbersetzer-Credits: Michael Skiba <trans@michael-skiba.de>,
2007-2009; Marko Schugardt <mail.sapex@gmx.de>, 2008-2009; Hermann-Josef
Beckers <hj.beckers@web.de>; Christian Boltz <opensuse@cboltz.de>, 2009; Sarah
Julia Kriesch <sarah-julia.kriesch@gmx.de>, Vinzenz Vietzke <vinz@vinzv.de>,
Steven Seifried
Veröffentlicht: 2020-06-04, Version: 15.2.20200604

1 Installation
2 System-Aktualisierung
3 Änderungen beim Paketieren
4 Desktop
5 Weitere Informationen und Feedback

Die Versionshinweise werden permanent weiterentwickelt. Die letzten
Aktualisierungen stehen in der Onlineversion zur Verfügung: https://
doc.opensuse.org/release-notes. Die englischen Versionshinweise werden
aktualisiert, wann immer die Notwendigkeit besteht. Ãœbersetzte Versionen (wie
diese) können zeitweise unvollständig sein.

Wenn Sie von einer älteren Version auf diese openSUSE-Veröffentlichung
aktualisieren, schauen Sie in die hier https://de.opensuse.org/Versionshinweise
aufgeführten Versionshinweise.

Informationen über das Projekt sind unter https://www.opensuse.org verfügbar.

Um Fehler für diese Version zu melden, verwenden Sie das openSUSE-Bugzilla. Für
weitere Informationen siehe https://de.opensuse.org/Fehler_berichten.

Die wichtigsten neuen Features von openSUSE Leap 15.2 sind auch unter https://
en.opensuse.org/Features_15.2 aufgelistet.

1 Installation

Dieser Abschnitt beinhaltet Installations-Hinweise. Für detaillierte
Upgrade-Anleitungen lesen Sie die Dokumentation unter https://doc.opensuse.org/
documentation/leap/startup/html/book.opensuse.startup/part-basics.html.

1.1 Verwendung Atomarer Updates mit der Systemrolle Transaktions-Server

Der Installer unterstützt die Systemrolle Transaktions-Server. Diese
Systemrolle bietet ein Update-System, das Updates atomar (als einzelne
Operation) einspielt und erleichtert diese rückgängig zu machen, sollte dies
notwendig werden. Diese Features basieren auf den Paketmanagement-Tools, auf
welche alle anderen SUSE und openSUSE-Distributionen bauen. Das bedeutet, dass
die große Mehrheit an RPM-Paketen, die mit anderen Systemrollen von openSUSE
Leap 15.2 arbeiten, auch mit mit der Systemrolle Transaktions-Server
funktionieren.

Anmerkung

Anmerkung: Inkompatible Pakete

Manche Pakete modifizieren die Inhalte von /var oder /srv in ihren
RPM-%post-Skripten. Diese Pakete sind inkompatibel. Wenn Sie so ein Paket
finden, erstellen Sie einen Bug-Report.

Um diese Features anzubieten, ist dieses Update-System auf folgendes
angewiesen:

  • Btrfs-Snapshots.  Bevor ein System-Update gestartet wird, wird ein neuer
    Btrfs-Snapshot des root-Dateisystems erstellt. Dann werden alle Änderungen
    aus dem Update in diesen Btrfs-Snapshot installiert. Um das Update
    abzuschließen, können Sie dann das System in diesem neuen Snapshot neu
    starten.

    Um das Update wieder rückgängig zu machen, booten Sie einfach stattdessen
    den vorherigen oder einen früheren Snapshot.

  • Ein nur-lesbares root-Dateisystem.  Um Probleme mit und Datenverlust wegen
    Updates zu verhindern, darf das root-Dateisystem nicht woanders geschrieben
    werden. Deshalb ist das root-Dateisystem im normalen Betrieb nur lesbar
    gemountet.

    Um dieses Setup funktionierend zu machen, müssen zwei zusätzliche
    Änderungen am Dateisystem durchgeführt werden: Um zu erlauben die
    Benutzerkonfiguration in /etc zu schreiben, ist dieses Verzeichnis
    automatisch konfiguriert OverlayFS zu verwenden. /var ist jetzt ein
    separates Subvolume, wo von Prozessen hingeschrieben werden kann.

Wichtig

Wichtig: Transaktionaler Server Benötigt Mindestens 12 GB Festplattenplatz

Die Systemrolle Transaktionaler Server benötigt eine Mindest-Festplattengröße
von 12 GB um Btrfs-Snapshots unterzubringen.

Um mit Transaktionsaktualisierungen zu arbeiten, verwenden Sie immer den Befehl
transactional-update anstelle von YaST und Zypper für die gesamte
Softwareverwaltung:

  • Aktualisiere das System: transactional-update up

  • Installiere ein Paket: transactional-update pkg in PACKAGE_NAME

  • Entferne ein Paket: transactional-update pkg rm PACKAGE_NAME

  • Um den letzten Snapshot wiederherzustellen, also die Änderungen am
    Root-Dateisystem, vergewissern Sie sich, dass Ihr System von dem vorletzten
    Snapshot gestartet und ausgeführt wird: transactional-update rollback

    Fügen Sie optional eine Snapshot-ID am Ende des Befehls hinzu, um zu einem
    bestimmten Snapshot zurückzukehren.

Wenn Sie diese Systemrolle verwenden, führt das System standardmäßig eine
tägliche Aktualisierung und einen Neustart zwischen 03:30 Uhr und 05:00 Uhr
durch. Beide Aktionen sind systemd-basiert und können bei Bedarf mit systemctl
deaktiviert werden:

systemctl disable --now transactional-update.timer rebootmgr.service

Weitere Informationen zu transaktionalen Updates finden sie unter https://
kubic.opensuse.org/blog/2018-04-04-transactionalupdates/ und https://
kubic.opensuse.org/blog/2018-04-20-transactionalupdates2/.

1.2 Installation auf Festplatten mit weniger als 12 GB Kapazität

Das Installationsprogramm schlägt nur dann ein Partitionierungsschema vor, wenn
die verfügbare Festplattengröße größer als 12 GB ist. Wenn Sie beispielsweise
sehr kleine Images virtueller Maschinen einrichten möchten, verwenden Sie das
geführte Setup, um die Partitionierungsparameter manuell einzustellen.

1.3 UEFI--Unified Extensible Firmware Interface

Bevor Sie openSUSE auf einem System installieren, welches UEFI (Unified
Extensible Firmware Interface) zum Booten verwendet, sollten Sie unbedingt nach
empfohlenen Firmwareaktualisierungen Ihres Hardwareherstellers suchen und
diese, falls verfügbar, installieren. Eine Vorinstallation von Windows 8 ist
oder aktueller ist ein starkes Indiz dafür, dass Ihr System UEFI nutzt.

Hintergrund: Manche UEFI-Firmware hat Fehler, die einen Abbruch verursachen,
wenn zu viele Daten in die UEFI-Speicherbereich geschrieben werden. Es gibt
allerdings keine klaren Daten darüber, wie viel „zu viel“ ist.

openSUSE minimiert das Risiko, indem es nicht mehr Daten schreibt, als für das
Starten des Betriebssystems absolut notwendig ist. Das Minimum bedeutet, dass
die UEFI-Firmware also nur den Ort gesagt bekommt, an dem es den
openSUSE-Bootloader findet. Neue Linux-Kernel-Funktionen, welche den
UEFI-Speicherbereich nutzen, um Boot- und Absturzinformationen (pstore) zu
hinterlegen, wurden standardmäßig deaktiviert. Dennoch wird empfohlen, alle
Firmwareaktualisierungen zu installieren, die vom Hardwarehersteller empfohlen
werden.

1.4 UEFI, GPT und MS-DOS-Partitionen

Zusammen mit der EFI/UEFI-Spezifikation kam eine neue Art der Partitionierung
auf: GPT (GUID Partition Table). Dieses neue Schema benutzt global eindeutige
Bezeichner (128-Bit-Werte, dargestellt als eine Folge von 32 hexadezimalen
Ziffern), um Geräte und Partitionstypen zu identifizieren.

Zusätzlich erlaubt die UEFI-Spezifikation auch herkömmliche MBR-Partitionen
(MS-DOS). Die Linux-Bootloader (ELILO oder GRUB2) versuchen automatisch eine
GUID für diese herkömmlichen Partitionen zu erzeugen, und schreiben sie in die
Firmware. So eine GUID-Änderung kann häufig passieren und verursacht ein
Ãœberschreiben in der Firmware. Das Ãœberschreiben besteht aus zwei verschiedenen
Operationen: Entfernen des alten Eintrags und Erzeugen eines neuen Eintrags,
der den ersten ersetzt.

Moderne Firmware hat einen Garbage Collector (Aufräum-Mechanismus), der
gelöschte Einträge sammelt und den Speicherplatz freigibt, der von alten
Einträgen belegt war. Es kommt zu einem Problem, wenn eine fehlerhafte Firmware
die alten Einträge nicht sammelt und von diesen Einträgen befreit. Das kann
dazu führen, dass das System nicht mehr startet.

Konvertieren Sie die herkömmliche MBR-Partition in eine GPT-Partition, um das
Problem gänzlich zu vermeiden.

2 System-Aktualisierung

Dieser Abschnitt listet Hinweise zum Upgrade eines Systems. Für unterstützte
Szenarien und detaillierte Upgrade-Anleitungen lesen Sie die Dokumentation
unter:

  • https://en.opensuse.org/SDB:System_upgrade

  • https://doc.opensuse.org/documentation/leap/startup/html/
    book.opensuse.startup/cha-update-osuse.html

Prüfen Sie zusätzlich Abschnitt 3, „Änderungen beim Paketieren“.

3 Änderungen beim Paketieren

3.1 Veraltete Pakete

Veraltete Pakete werden weiterhin als Teil der Distribution ausgeliefert,
sollen aber in der nächsten Version von openSUSE Leap entfernt werden. Diese
Pakete existieren, um die Migration zu erleichtern, aber von ihrer Verwendung
wird abgeraten und sie erhalten möglicherweise keine Updates.

  • libqt4: Wird weder Updates noch Security-Fixes erhalten. Das Paket wird in
    der nächsten Version von openSUSE Leap gelöscht.

  • kdelibs4: Wird weder Updates noch Security-Fixes erhalten. Das Paket wird
    in der nächsten Version von openSUSE Leap gelöscht.

Zur Überprüfung, ob installierte Pakete nicht länger maintained werden: Stellen
Sie sicher, dass lifecycle-data-openSUSE installiert ist. Dann verwenden Sie
den Befehl:

zypper lifecycle

3.2 Entfernte Pakete

Entfernte Pakete werden nicht mehr als Teil dieser Distribution ausgeliefert.

  • artha: Removed because it is unmaintained and has unpatched security
    issues. See https://bugzilla.opensuse.org/show_bug.cgi?id=1143860.

  • fate: Entfernt, weil es unsicheres KDE 4 und Qt4-Bibliotheken verwendet und
    features.opensuse.org nicht länger für Feature Requests verwendet wird.

  • gstreamer-plugins-qt, gstreamer-plugins-qt5 und ktp-call-ui: Entfernt, weil
    diese Pakete nicht gepflegt sind und nicht länger gebaut werden. Das Paket 
    ktp-call-ui war abhängig von gstreamer-plugins-qt.

  • H2rename: Entfernt, da das Paket nicht gepflegt wird.

  • jag-level-editor: Ersetzt durch jag-editor.

  • jovie: Entfernt, weil das Paket upstream nicht länger gepflegt wird. Siehe
    auch https://kde.org/applications/unmaintained/org.kde.jovie.

  • kaccessible, kepas, konsole4, klinkstatus, kppp, kremotecontrol, kvpnc und 
    kvkbd: Entfernt, weil diese Pakete upstream nicht länger gepflegt werden.

  • kdesdk4-scripts: Ersetzt durch kdesdk-scripts.

  • kdeuser: Ersetzt durch kde-user-manager.

  • keepassx und kpassgen: Ersetzt durch keepassxc.

  • kile5: Ersetzt durch kile.

  • libkdegames4: Ersetzt durch libkdegames5.

  • libkquoath, libjreen und libqross: Entfernt, weil diese Pakete upstream
    nicht länger gepflegt werden und das unsichere libqt4 verwenden.

  • lua51-luajit: Ersetzt durch moonjit.

  • mp3gain und wxmp3gain: Das Paket mp3gain wurde entfernt, weil es einen
    Security-Issue hat und nicht länger upstream gepflegt wird. Das Paket 
    wxmp3gain hatte eine Abhängigkeit von mp3gain.

  • nodejs8: Ersetzt durch nodejs10. und nodejs12.

  • python-django_compressor: Ersetzt durch python-django-compressor.

  • python-pep8: Ersetzt durch python-pycodestyle.

  • python-pyside und python-pyside-tools: Entfernt, weil es eine Abhängigkeit
    vom unsicheren libqt4 hat.

  • qgo: Ersetzt durch q5go.

  • slapi-nis: Entfernt, weil dieses Modul außerhalb von FreeIPA-Umgebungen
    nicht gewartet wird und wir FreeIPA nicht ausliefern.

  • tomahawk: Entfernt, weil das Paket nicht länger upstream gepflegt wird.

  • vokoscreen: Replaced by vokoscreenNG.

4 Desktop

Dieser Abschnitt listet Desktop-Probleme und Änderungen in openSUSE Leap 15.2
auf.

4.1 KDE 4 und Qt 4 werden nicht mehr gewartet

Ein Update von KDE 4 und Qt 4 nach Plasma 5 und Qt 5 wird empfohlen. KDE 4 und
Qt 4 werden nicht mehr unterstützt. openSUSE Leap 15.2 enthält aus
Kompatibilitätsgründen weiterhin KDE 4 und Qt 4 Pakete. Diese Pakete erhalten
jedoch keine Updates und Sicherheitsfixes mehr. Deshalb empfehlen wir
nachdrücklich alle installierten KDE 4 und Qt 4 Pakete durch entsprechende
Pakete von Plasma 5 und Qt 5 zu ersetzen, welche die gleiche oder zumindest
ähnliche Funktionalität zur Verfügung stellen.

5 Weitere Informationen und Feedback

  • Lesen Sie die README-Dokumente auf dem Medium.

  • Eine detaillierte Liste der Änderungen an einem bestimmten Paket erhalten
    Sie aus dem RPM:

    rpm --changelog -qp DATEINAME.rpm

    Ersetzen Sie DATEINAME durch den Namen des gewünschten RPM Paketes.

  • In der Datei ChangeLog im Wurzelverzeichnis des Mediums finden Sie eine
    chronologische Liste aller Änderungen, die an den aktualisierten Paketen
    gemacht wurden.

  • Weitere Information finden Sie im Verzeichnis docu auf dem Medium.

  • Für mehr oder aktualisierte Informationen gehen Sie auf https://
    doc.opensuse.org/.

  • Für die neuesten Produktinformationen von openSUSE besuchen Sie https://
    www.opensuse.org.

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